Die bvhh-Tagung stand im Zeichen des Austauschs
Die diesjährige Tagung des Berufsverbandes Hotellerie-Hauswirtschaft war dem Bett gewidmet.
In diesem Sommer waren die Nächte «heiss». Schwitzen war angesagt. Dass dies nicht sein muss oder zumindest gelindert werden kann, zeigte Daniel Sambuc von der Ceha5 AG aus Schlatt in seinem Referat auf. «Viele achten nicht darauf, dass die Zudecke wichtig ist», so der Fachmann. Nur 20 Prozent trage eine gute Matratze zu einem guten Schlaf bei, 60 Prozent hingegen die Zudecke. «Ein qualitativ hochwertiges Duvet ist wichtig, das die Wärme reguliert und für ein ausgewogenes Mikroklima sorgt.»
Emotionales zum Thema Bett
Dass das Thema Bett ein hochemotionales Thema ist, zeigte Nicole Amrein, Autorin und Hoteltesterin, in ihrem Referat auf. «Das Zubettgehen in Hotels
gleicht manchmal einem sportlichen Akt», sagt sie schmunzelnd. «Oft braucht es die Disziplin Stab-hochsprung, um auf die 30 Zentimeter hohe Matratze eines Boxspring-Bettes zu gelangen.» Auch zur Zudecke hat sie eine Erkenntnis als Hoteltesterin bereit: «Viele Hotelfachangestellte meinen es manchmal zu gut und ziehen alles straff an.» So straff, dass der Gast als erstes das Kunstwerk zerstört und alles auseinanderzupft. «Oder wie sonst soll sein Körper im Bett Platz haben?»
Dass aber ein eigenes Bett nicht selbstverständlich ist, gab Christian Russ in seinem Beitrag zu bedenken. Seit 2014 leitet er das Alters- und Pflegeheim Lorrainehof in Bern, eine Einrichtung der Sozialwerke der Heilsarmee. Zu seinem Aufgabenbereich gehört auch die Notschlafstelle. «Jeder Bewohner bringt seine Biographie mit, das erzeugt Spannungen.» In beiden Häusern braucht es ebenfalls hauswirtschaftliche Leistungen. Auch wenn die Infrastruktureinfach gehalten sei, ginge immer wieder etwas kaputt. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Hauswirtschaft. Dafür
zuständig ist Rita Balmer, Leiterin Gastronomie und Hauswirtschaft. Piera Dalla Via, Präsidentin des bvhh, war beeindruckt über die Leistungen von Balmer und ihrem Team: «Ich bewundere es sehr, wenn sich versierte Berufsleute einem so schwierigen Umfeld stellen.»
Text: Ruth Marending