Michael Friess
Finalist Brot-Chef 2019
Das Handwerkliche Können ausspielen
Michael Friess sieht im Urdinkel ein unverfälschtes Getreide, das durch seine positiven Eigenschaften wieder ein wichtiges Lebensmittel der modernen Ernährung geworden ist.
Sie sind einer der vier Finalisten des Wettbewerbs «Brot-Chef»; wir gratulieren herzlich. Was reizt Sie an diesem Berufswettkampf?
Vielen Dank. Es ist der Urdinkel, der mich lockt. Ich liebe den Umgang mit diesem sensiblen Produkt, dessen Verarbeitung viel Fingerspitzengefühl erfordert. Und genau da kann ich meine Stärken ausspielen.
Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Wettbewerbsthema Urdinkel gemacht?
Da hat sich der Berufsverband ein sehr anspruchsvolles Thema ausgesucht, das dieses Wettbewerbs würdig ist. Im Umgang mit Urdinkel bin ich geübt, denn ganz so ein Frischling bin ich in der Branche auch nicht mehr. Mein Ziel ist es, immer noch mehr aus einem Produkt rauszuholen.
Sie werden vor vielen interessierten Zuschauern und unter Zeitdruck Ihre Produkte herstellen. Ist Lampenfieber ein Thema für Sie?
Vor Publikum einen Wettkampf zu bestreiten, ist etwas völlig Neues für mich. Aber genau darin liegt auch der Reiz. So werde ich versuchen, mich total auf meine Produkte zu konzentrieren und die Zuschauer so gut wie möglich auszublenden. Wenn ich im Wettkampfmodus bin, sollte das kein Problem sein.
Woher nehmen Sie Raum und Zeit für die Vorbereitung?
Um gute Resultate zu erzielen, ist es wichtig, die Abläufe der Produktherstellung so oft es geht zu üben. Da ich ja noch eine Produktion zu leiten habe und mein Arbeitstag nicht nach acht Stunden endet, muss ich mir die Zeit für das Training etwas stehlen. Aber ich ging noch nie den Weg des geringsten Widerstandes. Wie praktisch und grosszügig also, dass ich die Räumlichkeiten und Ressourcen unseres Betriebs nutzen darf.
Was würde Ihnen der Sieg bedeuten?
Ausgesprochen viel. Er wäre die Extra-Motivation und die treibende Kraft, um immer wieder neue, innovative Produkte für unsere Kunden zu entwickeln.
Durch den Finaleinzug zum «Brot-Chef» sind Sie auch Botschafter für Ihren Beruf. Eine schöne Verantwortung!
Wenn man seinen Beruf mit Herz und Seele ausübt und sieht, welche genialen Produkte dabei entstehen, bin ich immer wieder glücklich, mich für diesen Weg entschieden zu haben. Diesen Stolz möchte ich gerne nach aussen tragen.
Und Ihre Zukunftspläne?
(lacht) Solange mein Beruf und ich uns weiter so gut verstehen, bleiben wir noch lange ein Team.